Bericht Mitgliederversammlung 2021

Am Freitag den 8. Oktober um 16.30 Uhr eröffnete der Vorsitzende Dr. Eberhard J. Nikitsch die jährliche Mitgliederversammlung des Freundeskreises, die wie gewohnt im Deutschen Historischen Institut in Rom stattfinden konnte.

Aufgrund einer vom Bundesamt für Bauwesen aus Sicherheitsgründen (Erdbebengefahr) kurzfristig verfügten Schließung des großen Vortragsaals des Instituts musste der vom Freundeskreis organisierte, wie immer öffentlich geplante Abendvortrag in den kleinen Vortragsraum der Musikwissenschaftlichen Abteilung verlegt und die Teilnehmer auf die Mitglieder und die Mitarbeiter des DHI beschränkt werden. Erfreulicherweise konnte der Vortrag per „livestream“ verfolgt werden. Gegen 18 Uhr begrüßten Prof. Dr. Martin Baumeister, Direktor des Instituts, und Herr Nikitsch die Mitglieder des Freundeskreises sowie einige weitere Gäste zum Abendvortrag, der von unserem Mitglied Dr. Michael Schulte (Merck KGaA, Darmstadt, Senior Director Forschung Life Science) gehalten wurde.

Sein für diesen Anlass verfasster und exzellent recherchierter medizin- und kulturhistorischer Vortrag behandelte – hochaktuell – die Entdeckung des „Pulvis Jesuiticus“, das als römisches Wundermittel gegen die Malaria-Pandemie des 17. Jahrhunderts erfolgreich eingesetzt wurde und als chininhaltiges Fieberrindenpulver letztlich heute noch zum Einsatz kommt, wenn auch eher als Bestandteil weit verbreiteter geistiger Getränke. Der von beeindruckendem Bildmaterial begleitete Vortrag löste langanhaltenden Beifall aus und der Referent war beim anschließenden Empfang im Foyer des Instituts für zahlreiche Gespräche gefragt.

Am nächsten Tag fanden sich bei strahlendem römischen Spätsommerwetter die Mitglieder des Freundeskreises gemeinsam mit einigen Gästen zur diesjährigen Exkursion ein, die von der Piazza di Porta Maggiore zum Pigneto führte. Organsiert und souverän geleitet wurde der „Spaziergang“ wie gewohnt von unserem Mitglied Dr. Andrea Hindrichs (https://www.rom-entdecken.com/de/ihre-stadtfuehrerin), die zunächst auf die beachtlichen antiken Überreste der Piazza di Porta Maggiore einging, die ursprünglich Teil eines Aquäduktes war und dann in die Aurelianische Stadtmauer einbezogen wurde, ebenso wie das imposante Grabmal des römischen Großbäckers Eurysaces.

Anschließend entführte uns Frau Hindrichs mit der Straßenbahn in „ihr“ Viertel Pigneto, das zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Wohngebiet für süditalienische Zuwanderer gegründet wurde und sich heute allmählich zu einem kulturell wie kulinarisch angesagten Gebiet entwickelt. Eine überregionale Berühmtheit erlangte das Gebiet durch italienische Filmregisseure der Nachkriegszeit, darunter Rossellini, De Sica, Visconti, Germi und vor allem Pier Paolo Pasolini. Frau Hindrichs (die selbst im Pigneto wohnt), führte uns zu einigen der unter Cineasten berühmten Drehorte und schilderte mit großer Empathie die Geschichte der Filme und einzelner Szenen so eindrücklich, dass nicht wenige der Teilnehmer sich diese Filme nach Rückkehr in den Mediatheken (noch einmal) anschauen wollten. Unterbrochen wurde dieser von beeindruckender „Street Art“ begleitete Rundgang durch eine Aperitif-Pause mit kleinen Köstlichkeiten und beschlossen mit einem gemeinsamen Abendessen im „Necci“, das schon Pasolini als bevorzugtes Lokal diente. Als zusätzlicher Überraschung führte uns Frau Hindrichs in die erst kürzlich wieder entdeckte, unterhalb des Restaurants gelegene Tuffstein-Höhle, die den grandiosen Schlusspunkt eines etwas anderen römischen Tages setzte.

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